Die Natur ist viel sensibler als viele von uns glauben
Sie ist zerbrechlich und schutzbedürftig – jeden Tag. Es gibt eine Zeit im Jahr, da ist es besonders wichtig, seine eigenen Bedürfnisse auch mal in den Hintergrund treten zu lassen. Das ist die Brutzeit der Vögel. Nicht nur die Brutzeit, sondern gerade die Zeit davor nutzen die Vögel um Nistplätze zu suchen, zu bauen/ auszubauen. Diese Zeit sollte auch geachtet werden. Nicht an allen Startplätzen stehen Hinweise auf Flugverbotszeiten sowie Flugverbotszonen. Genau lesen und die Natur verstehen sollte unsere allererste Flugvorbereitung sein. Denn die Natur ist das, was unseren Sport so einzigartig macht. Fliegen in und mit der Natur.
Aber so toll wie das klingt – es gibt ein Problem. Und das ist viel größer als viele von uns annehmen. Unsere gefiederten Freunde sind gestresst von der Autobahn vor Ihrer Haustür. Sie finden keine geeigneten Brutplätze mehr und die Folge ist ein stetiges Sterben der unterschiedlichsten Vogelarten.
Wollen wir dafür verantwortlich sein? Nein, natürlich nicht. Lasst uns gemeinsam dafür stark machen. Bereitet euch sorgsam auf die Startplätze im Hinblick auf die Natur vor. Gebt denen, die sich noch nicht mit dem Thema aktiv auseinandergesetzt haben, euer Wissen weiter. Sprecht aktiv das Thema an. Auch direkt am Startplatz, wenn ihr seht, dass jemand die Flugverbotszonen oder Flugverbotszeiten nicht beachtet.
Die Vorfälle häufen sich, in Fluggebieten werden die Flugverbotszonen nicht eingehalten.
Wir fordern für alle relevanten Fluggebiete eine Flugverbotszeit und keine schwammigen Flugverbotszonen.
Einen ersten Überblick der Schutzgebiete verschafft euch diese Karte
(Vogelschutzgebiete sind rot schraffiert und Gebiete die unter die Habitat, sprich Lebensraum-Richtlinie fallen (pSCIs / SCIs / SACs) - sind blau schraffiert.
Ein Beispiel:
Ein Soaringgebiet an der Steilküste der Ostsee. Hier ist die Uferschwalbe zuhause. Sie beginnt mit der Auswahl und dem Bau der in der Flanke befindlichen Bruthöhle Ende März und bleibt dort bis Mitte Juli. In dieser Zeit wird an diesen Plätzen in den letzen Jahren geflogen. Nach Gesprächen mit Naturfreunden und Vogelbeobachtern vor Ort bleibt seit dieser Zeit die Uferschwalbe aus…
Uferschwalbe – Foto: Leo/fokus-natur.de
Uferschwalben-Brutwand – Foto: Helge May
„In den Steilwänden vegetationsloser Uferabbrüche hatte die Uferschwalbe einst ihre Heimat. Heute gibt es diesen Lebensraum in Mitteleuropa kaum noch.“
– www.NABU.de –
Wir finden es schade, dass auf allen Paragliding-Spot-Apps keine Hinweise zu Schutzzeiten und -gebieten eingebunden sind. Wir freuen uns sehr, dass Paragliding 365.com unseren Aufruf schon in Kürze in die Tat umsetzen möchte. In den Fluggebiets-Beschreibungen der einzelnen Fluggebiete auf der ganzen Welt wird es wohl in Zukunft eine zusätzlich Spalte geben. Wir berichten in Kürze darüber.
Wir würden uns freuen, wenn ihr uns helft, die Situation zu verbessern. Lasst uns gemeinsam die Natur schützen, damit wir im Einklang mit der Natur fliegen können!